Rassebeschreibung
Bei einer typischen Arbeitsrasse sollte man den Standard nicht zu genau und wichtig nehmen, zumal er sich noch einmal ändern kann. So gab es früher einen Standard, der bis zu 80 kg Körpergewicht zuließ. Es wäre schade, wenn ansonsten typische Hunde von der Zucht ausgeschlossen würden, nur weil der eine oder andere Punkt mit dem Standard nicht übereinstimmt. Das Zuchtbuch ist noch offen, so dass auch Pastore di Maremmano Abruzzese ohne Ahnentafel nach einer Phänotypprüfung registriert werden können. Auch wir haben einige Maremmanen, die noch eine Registrierahnentafel besitzen. Vor einiger Zeit haben wir erlebt, dass ein Hund zum "Maremmanen gemacht" wurde, den wir als hübschen Mischlingshund einschätzen würden. Um es klar zu sagen, sollte dieser Hund tatsächlich in der Zucht eingesetzt werden und VDH-Papiere bekommen, ist das ein Beleidigung für jeden ernsthaften Züchter. Richter, die das Recht haben, einen Hund als Maremmanen erklären und solch einen Hund für reinrassig erklären, sollte man zur intensiven Nachschulung schicken oder ablösen! Leider können wir aus Datenschutzgründen kein Bild diese Hundes veröffentlichen, sonst würde auch ein Laie den Unterschied sehen.
Größe, Gewicht: Rüden 65-73 cm Schulterhöhe, 35-45 kg, Hündinnen 60-68cm, 30-40 kg. Uns ist die Größe egal, wenn der Hund typisch und er in Balance ist.
Körper: rechteckig, keine abfallende Rückenlinie, langer, tiefer, breiter Brustkorb, stabile Knochen, kräftig, aber elegant, nicht plump, die Rute reicht bis über die Sprunggelenke, sie ist auf der breiten, abfallenden Kuppe tief angesetzt, buschig behaart, leichte Fahne, unten leichter Schwung. Sie darf bei Aufmerksamkeit und in der Bewegung hoch getragen werden, allerdings nie über den Rücken gerollt.
Behaarung und Farbe: reinweiß bis hellorange (nicht erwünscht), die Ohren häufig etwas dunkler, langes, üppiges schlichtes Haar, am Rücken bis zu 8cm, Kragenbildung bis auf die Brust, geschlossene Decke, keine offenen Locken, vor allem im Winter dichte Unterwolle. Besonders Rüden entwickeln eine prächtige Mähne. Nase, Schleimhäute, Pfoten, Krallen dunkel pigmentiert.
Zur Zeit sieht man auf Ausstellungen einen recht typischen großen Rüden. Ein schöner Hund, aber mit einigen anatomischen Problemen, z.B.: eine schlechte, enge Hinterhand. Dieser Hund wird gepflegt und präsentiert wie ein Bobtail: Toupierte Haare, gebadet, damit er strahlend weiß ist. Die Leute sind ganz nett, aber haben überhaupt nicht begriffen, was sie da an der Leine haben. Mit einem Großpudel könnten sie ihren Pflegetrieb besser ausleben. Das Traurige ist, dass die Richter die Fellpflege bewerten und den Hund trotz seiner Fehler ständig gewinnen lassen. Sie wissen wohl nicht was sie tun. Auf diese Weise wird ein vollkommen falsches Bild von dieser Arbeitsrasse gezeichnet. |